LG X screen im Test
LG X Screen
- günstiger Preis
- sehr handlich und federleicht
- LTE und Android 6
- Zusatz-Display
- schlechte Kopfhörer
- Akku nicht tauschbar
- etwas langsam
- Wettbewerber
- Motorola Moto G 3
- LG K10
LG hat seine Mittelklasse um zwei Smartphones erweitert: Das LG X screen und das Stylus 2. Das X screen ist das kleinere der beiden Handys und punktet mit toller Handlichkeit sowie einem kleinen Zusatz-Display. Wir haben es ausführlich getestet.
LG ist so etwas wie der König der Mittelklasse. Das werden die Koreaner vielleicht nicht so gerne hören, haben Sie doch mit dem GB und dem V10 zwei richtig gute Oberklassen-Smartphones am Start, die auch bei Tariftipp mit den Plätzen 2 und 5 in der Bestenliste verdammt gut dastehen. Dennoch: Die Handys der Mittelklasse finden wir noch bemerkenswerter, weil diese fast immer gute Leistung für wenig Geld versprechen.
So ist das auch beim LG X screen, das wir eingehend getestet haben. Es kostet 249 Euro (UVP) und ist im Internet bereits für knapp über 200 Euro erhältlich. Das X screen hat ein 5 Zoll IPS-Display mit HD-Auflösung, das leider ein wenig spiegelt. Es ist mit einer Pixeldichte von 297 PPI ausreichend scharf, die Helligkeit geht draußen gerade noch in Ordnung. Es wiegt federleichte 120 Gramm und lässt sich locker mit nur einer Hand bedienen, weil es eben auch nur 145 mm hoch und 72 mm breit ist. Die Bautiefe beträgt schlanke 7,1 mm.
Wertigkeit und Verarbeitung
Die Wertigkeit des X screen hat in unserer Redaktion unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Die einen nannten es schick und kompakt, die anderen fanden es - wohl gerade weil es so leicht ist - nicht so wertig. Vorder- und Rückseite bestehen aus Glas, das ist auf der Rückseite zwar ganz schick, zieht natürlich aber auch Fingerabdrücke geradezu magisch an. Der Rahmen ist ebenfalls aus Kunststoff, macht aber einen wertigen Eindruck. Insgesamt geht die Verarbeitung des X screen also in Ordnung.
Performancewerte
Als Prozessor setzt LG beim X screen ein Snapdragon 410 von Qualcomm ein. Diese mit 1,2 GHz getaktete 4-Kern CPU reißt zwar keine Bäume aus, für die alltäglichen Dinge reicht sie aber aus. Als AnTuTu-Wert notieren wir 28.532, der Arbeitsspeicher beträgt 2 GB RAM. Im Internet ist das LG X screen mit LTE Kat4 unterwegs, wir haben teilweise 50 MBit/s. im Download gemessen - das ist richtig schnell.
Der interne Speicher des LG X screen beträgt 16 GB und kann per microSD bis zu 2 TB (!) erweitert werden. Der Akku ist fest verbaut und hat eine Kapazität von 2.300 mAh. Das hat in unseren Tests zu einer Nutzungsdauer von guten 461 Minuten geführt. Wenn Sie alle technischen Daten zum LG X screen sehen möchten Technische Daten des LG X screen.
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Bedienbarkeit des LG X screen
Das LG X screen kommt mit Android 6 und natürlich dem darüber liegenden User Interface von LG, das auf uns einen sehr ausgereiften Eindruck hinterlassen hat. Wer schon mal ein LG-Smartphone in der Hand hatte, findet sich sofort zurecht, alle anderen brauchen 2 bis 3 Stunden Eingewöhnungszeit. Erstaunlich: Wie bei Apple und Huawei werden beim X screen alle installierten Apps auf den Homescreens platziert. Daher gibt es auf kein "Alle Apps"-Symbol mehr und man kann App nicht mehr vom Homescreen löschen, außer man desinstalliert sie. Ich mag das, weil man so immer den überblick über alle installierten Apps behält.
Der X screen des X screen
Die Besonderheit dieses Smartphones ist natürlich der kleine, zweite Bildschirm oberhalb der Haupt-Displays, der mit 520 x 80 Pixeln auflöst. Auf diesem Zusatz-Mini-Display kann man sich z.B. die zuletzt benutzten Apps anzeigen lassen, im ausgeschalteten Zustand werden hier Uhrzeit und eingehende Nachrichten angezeigt. Wir kennen dieses Zusatzdisplay bereits vom LG V10, auch dort hat es sich als praktische Zugabe zum Hauptdisplay entpuppt.
Foto/Video-Qualitäten des LG X screen
Die Ergebnisse der 13 MP-Hauptkamera haben uns doch sehr an die Ergebnisse des LG Stylus 2 erinnert. Vermutlich ist hier der gleiche Kameratyp verbaut, was aber auch okay ist, denn die Ergebnisse sind durchaus ansehnlich. Die Farben der Tagaufnahme (unten) sind sehr natürlich und auch die Schärfeleistung geht in Ordnung.
Was uns nicht so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass 16:9 Aufnahmen nicht mit der maximalen Auflösung machbar sind. Das gilt sowohl für die Hauptkamera als auch für die Selfiekamera auf der Frontseite des X screen. Schaltet man auf das 16:9 Format um, so sinkt die Auflösung auf 10 Megapixel (statt 13 MP). Das ist insofern schade, als dass viele Hobbyknipser heute gerne in 16:9 fotografieren. Als Ehrenrettung sei angemerkt, dass auch High-End-Handys wie das Samsung S7 nur im 4:3 Format die maximale Auflösung erreichen! Bei der Selfieaufnahme (rechts) sieht man, dass die Linse nicht so weitwinkelig aufnimmt, wie das heute eigentlich immer üblicher wird. Das hat Vor- aber auch Nachteile, zum Beispiel bei Gruppenselfies.
Zum Betrachten der Original-Aufnahmen in hoher Auflösung klicken Sie bitte einfach auf das jeweils gewünschte Bild.
Die Innenaufnahme (oben) ist gut, weil die Kamera mit den schwierigen Lichtverhältnissen (stark einfallendes Licht aus dem Fenster in den dunklen Raum) gut zurechtkommt.
Die Blitzaufnahme (unten) ist ebenfalls scharf, allerdings könnte die Ausleuchtung für unseren Geschmack etwas heller ausfallen. Das X screen hat halt nur einen Single-LED-Blitz, und dieser leuchtet nicht so stark wie Dual-LEDs. Schärfe und Autofokus sind aber auch bei dieser Aufnahme in Ordnung.
Das folgende Testvideo haben wir in Full-HD mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Das LG X screen hat keinen optischen Bildstabilisator, daher ist das Video ein wenig verwackelt. Bei Smartphones dieser Preisklasse sind Bildstabi´s allerdings auch eher die Ausnahme. Insgesamt finden wir die Qualität der mit dem X screen aufgenommenen Videos klasse.
Fazit zum LG X screen
Das LG X screen hat in unserem Test gut abgeschnitten. Es ist leicht, handlich und lässt sich auch mit nur einer Hand gut bedienen. Das Smartphone ist von mittlerer Wertigkeit, die Software ist ausgereift und die Kameras des LG X screen machen gute Fotos. Wieder einmal beweist LG, dass man für knapp über 200 Euro ausgewachsene Smartphones bauen kann - mehr Smartphone braucht eigentlich kein Mensch!
Wem das Display des X screen zu klein ist, der sollte sich einmal das LG Stylus 2 ansehen. Es hat ein 5,7 Zoll Display und rangiert ansonsten in einer ähnlichen Klasse wie das LG X screen.